Steirerin übernimmt von Steirer
Arch. DI Kerstin Robausch-Löffelmann folgt auf DI Michael Kaiser als neue Vorständin der BWS-Gruppe. Die gebürtige Steirerin im Interview.
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Arch. DI Kerstin Robausch-Löffelmann hat mit 1. September 2024 den Vorstand der BWS übernommen. (c) Sabine Klimpt
Frau Robausch-Löffelmann, Sie haben am 1. September den technischen Vorstand in der BWS-Gruppe übernommen. Wie geht es Ihnen damit?
Arch. DI Kerstin Robausch-Löffelmann: Danke, sehr gut. Ich freue mich sehr, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf. Und ich sehe es als eine wichtige Zielsetzung für die Zukunft, weiterhin leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Wenn wir kurz zurückblicken: Was waren Ihre spannendsten Projekte – schildern Sie uns bitte eines oder zwei davon.
Nach über 30 Jahren in der Bau- und Immobilienbranche ist die Auswahl doch recht groß. Die Sanierung des ORF-Zentrums Küniglberg für Vasko + Partner war ein Projekt, bei dem ich sehr viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln konnte. Ich durfte das Projekt zwei Jahre in der Funktion der technischen Oberleitung begleiten. Das komplexe Zusammenspiel der Projektbeteiligten, das denkmalgeschützte Gebäude im laufenden Betrieb umzubauen, der sehr hohe haustechnische Aufwand – all das waren spannende Herausforderungen. Das zweite Projekt stammt aus jüngerer Zeit: Das Hochhaus Grünblick im Viertel Zwei ist momentan noch in Bau. Es stellt schon aufgrund seiner Höhe und Größe mit 340 Wohnungen ein sehr spannendes Projekt dar. Der italienische Architekt Mario Cucinella hat uns immer wieder gefordert – ich denke da nur an die tiefen Auskragungen beim Balkon. Ein Hochhaus dieser Dimension hat auch viel höhere Sicherheitsanforderungen. Sprinkleranlagen, Aufzüge, Energienetz, Leitungen. Erstmals haben wir für ein komplettes Projekt mit BIM (Building Information Modelling) einen digitalen Zwilling erstellt. An diesem Modell können alle Planer gleichzeitig planen. Dass die Rohre nicht mit den Löchern zusammenpassen, sollte es da nicht mehr geben.
Welche ersten Schwerpunkte wollen Sie in der BWS-Gruppe setzen?
Am wichtigsten ist mir im ersten Schritt, die Gruppe kennenzulernen. Weil es meiner Meinung nach dann erst möglich ist, die richtigen Schritte zu setzen. Wichtige Themen werden die ökologische und soziale Nachhaltigkeit sein – ESG-Kriterien, EU-Taxonomie – und in diesem Zusammenhang auch die Bestandserhaltung, Sanierung und Nachverdichtung. Ich sehe diese Zielsetzungen als unsere gesellschaftliche Verantwortung in der Baubranche. Wir müssen auch den laufenden Betrieb von Gebäuden so gestalten, dass wir bis 2040 CO2-neutral sind.
Als zweites Thema, das damit Hand in Hand geht, ist die Digitalisierung und Stärkung der Digitalisierungskompetenz aller Mitarbeiter:innen. Darin liegt einfach die Kernkompetenz eines erfolgreichen Unternehmens. Die stetige Weiterentwicklung der IT ist mir wichtig. Ich möchte möglichst alle Mitarbeiter:innen für eine langfristige Weiterbildung in diesem Bereich gewinnen. Es liegt mir daran, diese Themen im richtigen Tempo und basierend auf den vorhandenen Rahmenbedingungen voranzutreiben.
Sie sind unter anderem für das Baumanagement zuständig. Wie schätzen Sie die Entwicklung in der Branche ein?
Die zurückhaltende Stimmung in der Branche wird sicher noch länger anhalten. Der frei finanzierte Wohnbau wird sich noch länger schwierig gestalten – und das bei steigendem Wohnbedarf. Die Mieten in den großen Städten sind im Steigen. Umso wichtiger wird es in den nächsten Jahren sein, weiterhin leistbaren Wohnbau zur Verfügung zu stellen. Da kommt eine große Aufgabe auf uns zu.
Frauenförderung liegt Ihnen am Herzen? Was konnten Sie bisher umsetzen? Worauf sind Sie stolz?
In meiner letzten Position konnte ich einige Frauen als Führungskräfte gewinnen und hoffentlich auch unterstützen. In meinem Team war der Anteil an Projektleiterinnen und -leitern und anderen technischen Positionen ausgewogen, darauf bin ich stolz. Mir liegt die Förderung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz generell am Herzen, weil es in diesen komplexen Zeiten doppelt wichtig ist, dass die richtigen Kolleg:innen die passenden Aufgaben haben. Man kann es sich als Arbeitgeber:in nicht mehr leisten, die Vereinbarkeit für Betreuungspflichten nicht zu gewährleisten. Dies betrifft leider immer noch v. a. Frauen, aber es ist auch wichtig, die Vereinbarkeit für Männer zu ermöglichen – etwa mit Teilzeit oder Familienauszeit. An welchen Zielsetzungen möchten Sie in der BWS-Gruppe im Zusammenhang mit Frauenförderung arbeiten? Ich freue mich, dass der Frauenanteil in der BWSG relativ hoch ist. Mir ist wichtig, dass der Frauenanteil in der Führungsebene dies auf längere Sicht auch widerspiegelt. Welche Maßnahmen hier notwendig werden, werden wir uns gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen anschauen. Dazu muss ich aber die Strukturen und Anforderungen besser kennenlernen.
Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Die Hauptaufgabe der Führung sehe ich in der orientierungsgebenden Kommunikation auf allen Ebenen, um alle Mitarbeiter:innen an Bord zu haben. Klare, offene und auch wertschätzende Kommunikation in beide Richtungen ist für mich der Schlüssel. Ich versuche immer, die Führungskraft zu sein, die ich mir selbst wünschen würde.Ich bemühe mich um ein vertrauensvolles und ethisches Arbeitsumfeld, in dem Offenheit, Wertschätzung und Respekt selbstverständlich sind, und erwarte mir das auch von meinem Gegenüber. Was mögen Sie in einem Arbeitsumfeld gar nicht? Was besonders gern? Gar nicht mag ich, wenn wesentliche Dinge nicht angesprochen werden. Man hat das Gefühl, etwas funktioniert nicht, spürt, etwas passt nicht, weiß aber gar nicht, ob man die Andeutungen richtig verstanden hat – eine solche Kultur führt zu Missverständnissen und die Probleme verstärken sich. Besonders gern mag ich es, gemeinsam mit einem motivierten Team an spannenden Projekten zu arbeiten. Ich fühle mich wohl, wenn wir gemeinsam so richtig das Gefühl haben, dass etwas weitergeht.
Bitte ergänzen Sie den folgenden Satz: In einem Jahr möchte ich …
… die Kolleginnen und Kollegen, die Projekte und die Organisation der BWSG richtig gut kennengelernt haben und wissen, was notwendig ist, um das Unternehmen für die Herausforderungen der nächsten Jahre gut aufzustellen. Erste Schritte sollten nach einem Jahr schon gesetzt sein.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Zur Person
Kerstin Robausch-Löffelmann studierte an der TU Graz Architektur und ist seit rund 30 Jahren in der Bau- und Immobilienbranche tätig. Ihre Diplomarbeit hat sie bei Harry Seidler geschrieben, der sie mit einem Stipendium nach Sydney geholt hatte. Nach ein paar Jahren als Planerin im In- und Ausland wechselte die gebürtige Steirerin in die Projektleitung und dann weiter in die Projektentwicklung. Zuletzt war sie Managing Director beim Immobilienentwickler Value One Development. Sie ist Ziviltechnikerin und Immobilientreuhänderin (Bauträger). Mit 1. September 2024 hat sie den technischen Vorstand in der BWS-Gruppe übernommen. Robausch-Löffelmann ist verheiratet und hat eine fünfjährige Tochter. Abschalten kann sie beim Wandern und Berggehen, auch wenn die Begeisterung für die Berge auf Ehemann und Tochter noch nicht ganz übergesprungen ist.
Autorin: Mag. Rita Michlits, BWSG
Zur ÜbersichtAdventgrüße aus der Bonuswelt
Michaela Tatzer aus Deutschlandsberg freut sich über ihren Gewinn: „Mein erster Gedanke war, ob diese Mail echt sei … Ich habe mich aber dann über das Serviceportal rückversichert! Es sind ja so viele Fake-Mails im Umlauf!" In der Blumenhandlung ihres Vertrauens hat sie sich ihren Adventkranz zusammengestellt und abgeholt. In der Gärtnerei Steffan kombinierte Chefin Andrina den Kranz mit brombeerfarbenen Kerzen und krönte ihn mit einem goldenen Hirsch. Gold und Stahlblau dominieren auf dem Adventkranz, den sich Robert Holnthoner aus der Ottilie-Bondy-Promenade in Wien 21 bei Blumen Regina ausgesucht hat. „Ich habe mich sehr gefreut, denn es ist ja nicht alltäglich, etwas zu gewinnen", bedankt er sich bei der BWS-Gruppe für den Adventkranz. Der nächste Adventkranz ging an das Ehepaar Spindler nach Salzburg. „Oh, wow! Das sind ja schöne Neuigkeiten, dass wir unter den Gewinnern sind!", schreibt Viktoria Spindler und ihr Gatte Josef ergänzt: „Ganz ehrlich kommt uns der Adventkranz sehr gelegen, weil mit der Anschaffung dieses Jahr sehr viel Mühe und Aufwand einhergegangen wäre. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir dieses Jahr den besinnlichen Advent mit einem Gewinn feiern können." Der BWS-Gruppe wünschen sie eine besinnliche Adventzeit und ein schönes Weihnachten! Auch Alexander Schatzinger hat sich über den ...
Abschied in den Langzeiturlaub
Als ich gerade 42 Jahre alt geworden war, wurde ich glückliche Besitzerin einer Bauträgerkonzession und wollte mich selbst-ständig machen. Da bekam ich vom damaligen kaufmännischen Vorstand der BWS-Gruppe, Dr. Bruno Schwebisch, das Angebot, in sein Unternehmen zu wechseln. Davor war ich 20 Jahre bei der Firma Mischek angestellt. Immer im Bereich Wohnbauförderung. Glückszahl 13 Ich kannte die BWS-Gruppe bereits durch oftmalige Zusammenarbeit und ich kannte auch viele der handelnden Personen recht gut. Ein ganz besonderer Mensch, und dann auch Freund, DI Franz Polzer, hat mir zum Wechsel geraten. Nach einem kurzen Bewerbungsgespräch am 13. September 2005 um 13 Uhr war klar, mein erster Arbeitstag wird der 2. Jänner 2006 in der Neubau-Technik sein. Seitdem ist dreizehn meine Glückszahl. Etwas zum Schmunzeln: Ich wurde vor meinem Dienstantritt von Wilhelm Garzon, Leiter der Neubau-Technik, zum abteilungsinternen Weihnachtsessen eingeladen – zum Vorabkennenlernen. Ich habe mir Spaghetti mit Scampi bestellt. Als der Teller gereicht wurde, erkannte ich, dass die Scampi nicht „gepult" waren. Ratlos schaute ich auf meinen Teller. Sollte ich die Scampi jetzt einfach in die Hand nehmen? Da sagte Garzon zu seinem Kollegen: „Herr Rupp, helfen Sie der Frau Heimhilcher beim Essen." Ich habe gedacht, ich versinke im Boden. Ein Running Gag ...
Baustart für „Wulkaprodersdorf mittendrin"
Im Herzen von Wulkaprodersdorf bei Eisenstadt errichtet die gemeinnützige BWS-Gruppe neben 30 barrierefreien Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen auch eine Raiffeisenbank und ein kleines Gesundheitszentrum mit mehreren Arztpraxen und einer Apotheke. Mitten im Ortskern der 2.000-Einwohner-Gemeinde soll dieses innovative Bauprojekt Mehrwert für alle Altersgruppen schaffen. „Das, was hier in Wulkaprodersdorf entsteht, ist ein Vorbild für andere Gemeinden im Burgenland und ein wichtiger Eckpfeiler für eine wohnortnahe, medizinisch hochwertige und flächendeckende Gesundheitsversorgung der burgenländischen Bevölkerung", so Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag.a Astrid Eisenkopf bei der Spatenstichfeier im Oktober. „Es ist mir ein großes Anliegen, die Ortskerne wieder zu dem zu machen, was sie immer waren: ein Aushängeschild, ein Treffpunkt und Miteinander für die Ortsbevölkerung. Und genau das wird hier in der Gemeinde umgesetzt." Ausbau der Gesundheitsvorsorge „Es ist immer ein guter Tag, wenn eine lang gehegte Vision endlich zur Realität wird. Ein umfassender Ausbau der Gesundheitsvorsorge unserer Marktgemeinde sowie die Schaffung leistbaren Wohnraums für alle hier lebenden Generationen stehen schließlich seit jeher ganz oben auf unserer Agenda", zeigte sich Bürgermeister Friedrich Zarits sichtlich zufrieden mit dem Baustart. „Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch besonders bei dem Projektentwickler und Geschäftsführer der KAIA Consult, Mag. (FH) Ronald Kain, sowie den Vorständen der BWS recht herzlich bedanken. Sie ...
Einfach bauen: Aus Leidenschaft
Einfache Architektur, oft auch als minimalistische Architektur bezeichnet, ist ein Gestaltungsansatz, der sich auf Klarheit, Funktionalität und die Essenz von Formen und Materialien konzentriert. Es geht bei diesem Ansatz darum, Räume zu schaffen, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind, indem sie die Komplexität reduzieren und die wesentlichen Elemente betonen. Nachhaltigkeit stellt einen integralen Bestandteil „einfacher Architektur" dar. Durch die Verwendung umweltfreundlicher Materialien und energieeffizienter Technologien wird versucht, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die Gebäude sind oft so konzipiert, dass sie mit der Umgebung – dem Außenraum – einen Dialog eingehen und schonend mit natürlichen Ressourcen umgehen. Womit wir zum Beispiel beim nachwachsenden Baustoff Holz wären – und bei den MAGK Architekten mit Bürositzen in Wien, St. Pölten und Aschau im Burgenland. Die Architekten Martin Aichholzer und Günter Klein planen Holzbauten schon seit 30 Jahren und gelten somit als Pioniere auf diesem Gebiet. Architekt Günter Klein: „Der Natur ist es egal, womit wir bauen, die überdauert die Menschheit; künftigen Generationen hingegen nicht." „Heute ist Holzbau omnipräsent – bei uns schon seit fast 30 Jahren", erzählt Arch. DI Günter Klein im Interview mit Happy together. „Wir versuchen, mit unseren Konzepten sehr klare, eindeutige Lösungen anzubieten, und legen Wert auf hohe ...